Boston Marathon 2024 – Mein Erlebnis als Begleitperson an der Strecke

Als Begleitung einer Läuferin durfte ich den legendären Boston Marathon aus nächster Nähe erleben – von der frühen Anreise und den Sicherheitsvorkehrungen bis zur emotionalen Stimmung an Kilometer 35. Ein unvergesslicher Tag voller Energie, Sonne, Gänsehaut und Stolz. Warum sich dieser Marathon auch für Zuschauer absolut lohnt, erzähle ich in meinem Bericht.

MARATHONSPORT

Tobias

4/12/20253 min read

Ich möchte euch hier von meinen Eindrücken und Erlebnissen des Boston Marathon berichten. Wie ist die Situation als Begleitperson und wie lief der Support und die Unterstützung ab.

Im London Marathon habe ich schon viele eindrucksvolle Momente als Zuschauer erlebt. Besonders im Vergleich zum Marathon in Boston fiel mir der schnelle Transport entlang der Strecke auf. Dort war es mir möglich, Janine mehrmals live zu sehen und sie während ihres Laufs zu unterstützen. Die Atmosphäre war einfach großartig.

Transport an die Strecke

Da unser Hotel etwas außerhalb lag, hatten wir uns entschieden, sehr früh ein Uber zu organisieren, um rechtzeitig am Boston Common anzukommen.

Dort befand sich die Kleiderabgabe für Janine. Während sie ihre Sachen abgab, konnten wir bei Starbucks einen Kaffee genießen.

Es war eine perfekte Gelegenheit, um kurz zu entspannen und sicherzustellen, dass sie ihre Verpflegung rechtzeitig überprüfen und zu sich nehmen konnte. Anschließend ging es für die Läufer weiter: Sie stiegen in die typischen gelben Schulbusse, die sie zum Startbereich außerhalb der Stadt brachten.

Die Aufregung stieg, während wir uns auf das bevorstehende Rennen einstimmten und die besondere Atmosphäre der Veranstaltung in uns aufnahmen. Alles verlief reibungslos – begleitet von viel Vorfreude auf das, was noch kommen sollte.

Mein Weg zur Zuschauerposition

Während die Läufer auf dem Weg zum Startpunkt waren, nutzte ich die Zeit, um mir einen Überblick zu verschaffen und einen guten Platz an der Strecke zu finden. Es war noch sehr früh, und ich hatte etwa zwei bis drei Stunden Zeit.

Ich lief ein Stück die Strecke entgegen und entschied mich schließlich, die Bahn in Richtung Boston College zu nehmen. Für die Läufer war das der Abschnitt bei Kilometer 35 – ein entscheidender Moment im Rennen. Dort suchte ich mir einen schönen Platz direkt an der Strecke, um später bestens vorbereitet zu sein, wenn Janine vorbeikommt.

Sicherheit

Der Boston Marathon wurde 2013 von einem schweren Anschlag erschüttert. Entsprechend präsent war das Thema Sicherheit – sowohl in den Tagen vor dem Rennen als auch am Marathontag selbst. Bereits in der Stadt und entlang der Strecke war deutlich mehr Sicherheitspersonal zu sehen.

Am Morgen des Marathons war das Aufgebot noch einmal spürbar größer: An nahezu jeder Straßenecke befanden sich Checkpoints, an denen die Zugänge kontrolliert wurden. Die Läufer wurden bereits beim Einstieg in den Transportbereich durchsucht.

Auch für Zuschauer galten Sicherheitsmaßnahmen – ab einem bestimmten Punkt wurden Taschen kontrolliert. Über der Stadt kreisten Hubschrauber, und sogar Jets waren am Himmel zu sehen.

Ich persönlich habe mich durch all diese Maßnahmen sehr sicher gefühlt und hatte jederzeit das Gefühl, bei Fragen oder Problemen problemlos einen Polizisten oder Security-Mitarbeiter ansprechen zu können.

Stimmung an der Strecke

Der Marathontag zeigte sich von seiner besten Seite: strahlender Sonnenschein und ungewohnt warme Temperaturen für Boston im April. An meiner Zuschauerposition – in der Nähe des Boston College bei Kilometer 35 – war die Stimmung unglaublich. Die Energie, die von der Universität und den vielen begeisterten Zuschauern ausging, war regelrecht ansteckend. Jeder einzelne Athlet wurde lautstark angefeuert, als würde er oder sie auf der Zielgeraden eines Finales laufen.

Die Elite-Läufer wurden spektakulär angekündigt – begleitet von Hubschraubern in der Luft und dem offiziellen Führungsfahrzeug auf der Straße. Als sie vorbeizogen, verwandelte sich die gesamte Strecke in ein menschliches Feuerwerk aus Jubel und Begeisterung.

Nach und nach kamen auch die Hobbyläufer. Und dann war es so weit: Janine tauchte auf. Ich stand an einer kleinen Steigung – einem Punkt, der den Athleten sichtlich zu schaffen machte. In diesem Moment wusste ich, dass ich ihr all meine Energie zurufen musste. Als sie mich sah, schenkte sie mir ein Lächeln – und legte sogar einen schnelleren Schritt ein. Es war einer dieser Gänsehautmomente, die einem noch lange in Erinnerung bleiben.

Zurück ins Ziel

Der Weg zurück in den Zielbereich war alles andere als entspannt – die Bahn war bis auf den letzten Platz gefüllt, und wir standen so dicht, dass man sich förmlich übereinander stapelte. Doch trotz des Gedränges war die Stimmung großartig. Ich führte nette Gespräche mit meinen Sitz- und Stehnachbarn, alle waren gut gelaunt und voller Vorfreude auf das, was noch kam.

Im Ziel angekommen, hielt ich sofort Ausschau nach meiner Top-Athletin. Und da war sie: Janine saß auf der Wiese in der Family Zone, ihren Verpflegungsbeutel neben sich, sichtlich erschöpft von der Hitze – aber mit einem stolzen Lächeln im Gesicht. Die Bedingungen waren alles andere als einfach, doch sie hatte den Lauf mit einer richtig starken Zeit beendet.

Wir beide hatten an diesem Tag unglaublich viel erlebt – jeder auf seine eigene Art. Der Boston Marathon ist ein Ereignis, das mit seiner Atmosphäre, Organisation und Geschichte wirklich beeindruckt. Ich kann ihn jedem nur wärmstens empfehlen – ob als Läuferin oder als Begleitung an der Strecke.

Finish and Happy